Vor 100 Jahren begann der Bau der Hufeisensiedlung in Berlin, die als Musterbeispiel für modernen Wohnungsbau gilt. Die Siedlung wurde als innovative Lösung konzipiert, die Licht, Luft und Sonne für alle Bewohner bot. Architekt Bruno Taut kreierte acht verschiedene Grundtypen von Reihenhäusern, die durch ihre unterschiedlichen Formen und Farben geprägt waren. Die markante weiß-blaue Gestaltung der Hauseinheiten und die kräftigen Rot- und Gelbtöne an den Fassaden zeugen von der kreativen Architektur der 1920er-Jahre, die bis heute als Vorbild für kostensparendes seriellen Bauen und Individualisierung dient.
In der aktuellen Debatte über Wohnungsbau und Klimakrise werden wichtige Lehren aus der Hufeisensiedlung gezogen. Architekten plädieren für weniger Wohnfläche, eine verstärkte Nutzung von Tageslicht und Grünflächen sowie nachhaltiges Bauen, um den zukünftigen Herausforderungen gerecht zu werden. Es wird betont, dass ein Umdenken und mutige neue Ansätze im Bauwesen notwendig sind, um Ressourcen zu schonen und eine nachhaltige Zukunft zu gewährleisten. Die Diskussionen über Wohnungsgröße, Energieverbrauch und Nachhaltigkeit sind im Kontext der Klimakrise von großer Relevanz, und die Hufeisensiedlung bietet hier wertvolle Inspiration für die Architekten von heute.

