Sonntag, 07.12.2025

Drususstein in Mainz: Konservierung abgeschlossen – neues Vorfeld und Zeitstrahl in Planung

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Die Konservierungsarbeiten am Drususstein auf der Zitadelle Mainz sind nach Angaben der Verantwortlichen in der Schlussphase abgeschlossen, das Umfeld wurde neu gestaltet. Mit dem Projekt wollen Stadt und Denkmalpflege den römischen Kenotaphen sichern und ihn in einen öffentlich zugänglichen historischen Raum einfügen.

Geschichte des Monuments und Befund

Der so genannte Drususstein, auch Eichelstein genannt, ist ein römisches Kenotaph, das vermutlich Drusus gewidmet war, dem Gründer von Mogontiacum. Das heute sichtbare Monument entstand nach heutiger Einschätzung erst um die Wende vom 1. zum 2. Jahrhundert n. Chr. Erhalten ist vor allem der Kern aus römischem Beton, dem Opus Caementitium. Äußere Werksteinverkleidungen wurden im Mittelalter abgetragen und wiederverwendet; in der Frühen Neuzeit ergänzte man eine Treppe, um das Bauwerk als Wachturm zu nutzen. Im 20. Jahrhundert gab es weitere Restaurierungen, unter anderem wurde eine zur Mitte hin einschnürende Formzugabe wieder zugemauert.

Neugestaltung des Vorfelds und öffentliche Nutzung

Ein Schwerpunkt der Arbeiten bildet die Umgestaltung des Vorfelds, das nach Abschluss der Bauarbeiten ein zeitgenössisches Erscheinungsbild erhalten soll. Neue Belagsflächen sind bereits hergestellt, zahlreiche Einbauten sind umgesetzt. Die abschließenden Pflanzarbeiten sollen nach Angaben der Stadt in den kommenden Wochen beendet werden. Dadurch soll der Drususstein künftig besser zugänglich und in seiner Umgebung sichtbarer werden.

Zeitstrahl als Vermittlungsangebot

Als zentrales Vermittlungselement ist ein Zeitstrahl vorgesehen, der auf Cortenstahl-Wandpaneelen angebracht werden soll. Geplant sind 40 Text- und 20 Bildtafeln, die wichtige Stationen aus mehr als 2 000 Jahren Mainzer Stadtgeschichte dokumentieren und den Drususstein in einen größeren historischen Kontext einbinden. Vorgesehen ist, auch örtliche Bezugspunkte wie das Römische Theater, das Kloster St. Alban, das Kloster St. Jakob und die barocke Zitadelle zu thematisieren. Die redaktionelle Abstimmung der Texte läuft noch; die Installation ist für Anfang 2026 geplant.

Finanzierung, Zielsetzung und Ausblick

Bisher wurden nach Angaben der Stadt rund eine Million Euro in die Sicherung des Denkmals und die Neugestaltung des Umfelds investiert. Die Bau- und Kulturdezernentin Marianne Grosse betonte, es gehe darum, das römische Erbe zu erhalten und für Besucherinnen und Besucher erlebbar zu machen. Mit der Fertigstellung soll der Drususstein nicht nur als historisches Zeugnis gesichert werden, sondern auch als zugänglicher Ort der Stadtgeschichte dienen und so die Verbindung von Stadtentwicklung und kulturellem Erbe stärken.

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