Sonntag, 07.12.2025

Wiesbaden stellt neues Standortkonzept für Berufsschulen vor und führt Ampelsteuerung ein

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Die Landeshauptstadt Wiesbaden hat das Ergebnis des hessischen Landesprojekts Zukunftsfähige Berufsschule präsentiert und ein neues Standortkonzept angekündigt. Schuldezernent Dr. Hendrik Schmehl und Bildungsplanerin Inge Groebel stellten die Neuausrichtung vor, die zum Schuljahr 2026/2027 in Kraft treten soll und nach Angaben der Stadt die Ausbildungsqualität sichern sowie Wiesbaden als Berufsschulstandort stärken soll. Schmehl verwies darauf, dass das Konzept neben dem Erhalt von Schulstandorten auch die Attraktivität der dualen Ausbildung fördern soll.

Neue Ampelsteuerung regelt Aufnahmen

Kern des Konzepts ist eine sogenannte Ampelsteuerung bei sinkenden Klassenstärken. Wird die festgelegte Mindestzahl an Auszubildenden in zwei aufeinanderfolgenden Ausbildungsjahrgängen mehrfach unterschritten, sieht das Verfahren für die folgende Jahrgangsstufe einen Aufnahmestopp vor. Betroffene Auszubildende werden demnach nicht mitten in ihrer laufenden Ausbildung versetzt, sondern neue Aufnahmejahrgänge werden an der nächstgelegenen Berufsschule auf Regional oder Landeszentrumsebene beschult. Die Stadt betont, dass ein Schulwechsel in der laufenden Ausbildung ausgeschlossen bleibt.

Abstimmung mit dem Rheingau Taunus Kreis und regionale Verteilung

Für mehrere Ausbildungsbereiche wurde Wiesbaden als Regionalzentrum bestätigt. Die Stadtverordnetenversammlung beschloss am 11. September die gemeinsame Fortschreibung des Schulentwicklungsplans mit dem Nachbarträger Kreis Rheingau Taunus. In Zukunft sollen einzelne Ausbildungsberufe in enger Abstimmung zwischen beiden Schulträgern verteilt werden, um eine betriebsnahe Beschulung sicherzustellen. Ziel ist es, durch die regionale Koordination die praktische Nähe zu Ausbildungsbetrieben zu erhalten und Engpässe bei einzelnen Standorten auszugleichen.

Angebot des Berufsschulzentrums und pädagogische Aufgaben

Das Berufsschulzentrum in Wiesbaden besteht aus fünf eigenständigen Berufsschulen und betreut nach Angaben der Stadt insgesamt fast 8 500 Schülerinnen und Schüler. Angeboten werden nahezu 60 Ausbildungsberufe in verschiedenen Fachrichtungen sowie mehrere Schulformen von der Berufsschule über die Fachoberschule und das Berufliche Gymnasium bis zur Berufsfachschule zum Übergang in Ausbildung BÜA. Inge Groebel wies darauf hin, dass die gebündelten Angebote und die schulübergreifende Zusammenarbeit es ermöglichen, junge Menschen ohne Schulabschluss oder ohne konkreten Berufswunsch zu beraten, Ausbildungsreife herzustellen und gezielt zu unterstützen.

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