In Deutschland werden Frauen immer wieder Opfer von Femiziden, einer besonders erschreckenden Form von Gewalt aufgrund ihres Geschlechts. Eine aktuelle Studie hat nun alarmierende Ergebnisse zu Tage gebracht, die die Dringlichkeit von präventiven Maßnahmen unterstreichen.
Die Definition von Femiziden wurde in der Studie präzise analysiert und angewendet. Dabei wurden mehr als 50.000 Seiten Aktenmaterial aus fünf Bundesländern des Jahres 2017 untersucht. Besorgniserregend ist, dass zwei Drittel der untersuchten Tötungsdelikte als Femizide klassifiziert wurden, was auf ein weit verbreitetes Problem hindeutet.
Die Studie differenzierte zwischen einem weiteren und engeren Femizidbegriff, abhängig vom Vorliegen eines sexistischen Motivs. Besonders alarmierend sind die 74 versuchten oder vollendeten Femizide nach der engeren Definition, die innerhalb eines Jahres in fünf Bundesländern verzeichnet wurden.
Um Femizide wirksam zu bekämpfen, sind präventive Maßnahmen unerlässlich. Dazu zählen Maßnahmen wie die Schaffung ausreichender Plätze in Frauenhäusern, die frühzeitige Erziehung von Jungen zu respektvollem Verhalten sowie niedrigschwellige Hilfe für Betroffene.
Die Studie verdeutlicht, dass Femizide in Deutschland vielfältig sind und nicht einem einheitlichen Muster folgen. Es wird betont, dass präventive Maßnahmen, wie Aufklärung, Schutzräume und niedrigschwellige Unterstützung, effektiver sind als bloße Verschärfungen der Strafen. Zum Abschluss wird die Forderung nach einer besseren Datengrundlage und einem Femizid-Monitor erhoben, um zielgerichtete präventive Maßnahmen gezielter einsetzen zu können.

